In Wien wurde eine neue arabische Buchhandlung eröffnet.
In einer Zeit, in der sich die Beziehungen zwischen Orient und Okzident wie in den schlimmsten Epochen der Geschichte auf gewaltsame Konfrontation zu reduzieren scheinen, tut es wohl, auch an andere Zeitalter erinnert zu werden, an Zeiten des fruchtbaren Zusammenlebens und -wirkens der beiden Weltregionen. An Averroes etwa – so der Name der neuen Buchhandlung –, den großen arabischen Philosophen aus dem mittelalterlichen Andalusien, der in Spanien zu einem Brückenbauer zwischen Orient und Okzident geworden ist.
„Wir wollen zeigen, was es außer Saddam und Bin Laden noch gibt“, meint Sonia Al-Dulayme, Besitzerin des kleinen Geschäftes in der Wiener Schwarzspanierstraße, gleich vis-à-vis der Buchhandlung Südwind/Buchwelt. Die Irakerin, einst wissenschaftliche Assistentin im Industrieministerium in Bagdad, flüchtete vor zehn Jahren mit ihrem syrischen Mann vor der Diktatur in ihrer Heimat. Nun will sie der arabischen Kultur eine Heimat in Wien geben. Neben Büchern gibt es im „Averroes“ auch Musik und Kunsthandwerk – und einen großen runden Tisch in der Mitte des Raumes zum Verweilen.
„Averroes“, Schwarzspanierstraße 20, 1090 Wien. Geöffnet Mo-Fr 11-18h, Sa 11-14h; Tel. 01/409 01 87.